Das klingt nach einer seltsamen Kombination, und das ist es auch. Dennoch sehe ich das oft, natürlich im übertragenen Sinne. Es gibt zwei Varianten. Die erste besteht darin, das falsche Holz zu hacken, bis die Axt stumpf ist, da sich die (Neu-)Organisation der Fracht verzögert oder sogar ganz vergessen wird. Die zweite Variante ist der Einkauf wie das Hacken mit einer stumpfen Axt, was zu schlechten Ergebnissen und einer schlechten Beziehung führt.

Variante 1: Aufschieben des Schärfens der Axt

Der Frachtverkehr ist nicht der wichtigste Prozess für Verlader. Für die Kundenzufriedenheit ist er jedoch zu 100 % unverzichtbar und kann einen erheblichen Kostenfaktor darstellen. Dennoch widmen viele Verlader ihrem Hauptprozess viel mehr Aufmerksamkeit und Investitionen, ohne der Fracht die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdient. Es gibt immer irgendeine Ausrede, warum “jetzt kein guter Zeitpunkt ist” und “die Fracht ist geregelt”. Ja, sie ist geregelt, aber niemand schaut nach, ob sie noch richtig geregelt ist. Ihr Unternehmen ändert sich, Ihr Kundenstamm ändert sich, Ihre Logistikdienstleister und deren Netzwerk ändern sich, und der Transportmarkt im Allgemeinen ändert sich. Niemand behält den Überblick über diese allmählichen Veränderungen, und die meiste Aufmerksamkeit wird auf die Lösung einzelner Transportprobleme verwendet. Kurz gesagt, die Leute sind so sehr damit beschäftigt, alles, was ihnen vor die Augen kommt, mit ihrer Axt zu zerhacken, dass sich niemand die Zeit nimmt, die Axt zu schärfen. Infolgedessen gehen die meisten Gewinne aus der Verbesserung des Primärprozesses zum Teil in einer suboptimalen Logistik verloren, aber niemand bemerkt, dass die Axt nicht mehr scharf ist.

Variante 2: Die stumpfe Axt

Es gibt einen Grund, warum viele Logistikdienstleister Ausschreibungen nicht mögen. Sie müssen sich oft mit zu vielen Konkurrenten messen, was sie dazu veranlasst, den Aufwand für die Ausschreibung des Verladers zu überdenken, wenn die Erfolgsaussichten gering sind. Außerdem sind sie oft gezwungen, ihre Tarife in einem vorgeschriebenen Excel-Format vorzulegen, das sich von ihrem eigenen unterscheidet. In Ermangelung geeigneter Analysetools ist dies der einfachste Weg für die Beschaffung, Tariftabellen zu vergleichen. Dies hat zur Folge, dass die Stärken der verschiedenen Dienstleister in Bezug auf das Volumen oder die Region oft vernachlässigt werden, abgesehen von der zusätzlichen Zeit, die die Dienstleister aufwenden müssen, um ihre Tabellen in das vorgeschriebene Format zu übertragen. Und wenn die Dienstleister sich entschließen, ihre Zeit und Mühe in eine Ausschreibung zu investieren, erhalten sie zwischen den Runden oft kein angemessenes Feedback oder werden nicht ausgewählt. Wenn sie doch ausgewählt werden, besteht die Gefahr, dass die Beschaffungsstelle versucht, jeden möglichen Prozentsatz herauszupressen. Diese Praktiken schrecken viele gute Dienstleister ab und sind in der Regel keine gute Grundlage für eine langfristige Partnerschaft.

Das Problem und die Lösung

Beide oben beschriebenen Probleme resultieren aus einem Mangel an Zeit und geeigneten Instrumenten. Eine gute Organisation des Frachtverkehrs braucht Zeit, führt aber immer zu zufriedenen Kunden, einer nahtlosen Einbindung in Ihre anderen Tätigkeiten und einer gesunden Gewinnspanne. Um es richtig zu machen, befolgen Sie die folgenden 10 Schritte.

• Ermitteln Sie, was in Bezug auf Qualität, Service, Versandprofil und Ihre Abläufe wirklich benötigt wird. Identifizieren Sie die “Must-haves” und “Nice-to-haves”.
• Führen Sie eine angemessene Vorauswahl einer angemessenen Anzahl von Logistikdienstleistern durch, die Ihren Anforderungen entsprechen.
• Holen Sie Angebote auf der Grundlage des Bedarfs ein. Lassen Sie die Bieter ihr eigenes Volumen/Postleitzahlengebiet verwenden. Machen Sie transparent, wie Sie die erfolgreichen Bieter auswählen.
• Ermitteln Sie Qualitätsunterschiede zwischen den eingegangenen Angeboten.
• Übersetzen Sie die erhaltenen Tariftabellen in (jährliche) Kosten für Ihr Versandprofil. Verwenden Sie bei Bedarf spezielle Ausschreibungswerkzeuge.
• Vergleichen Sie Kosten und Qualität und nehmen Sie die Bieter in die engere Wahl für eine spätere Ausschreibungsrunde.
• Geben Sie detailliertes (und ehrliches) Feedback zu Qualität und Kosten, damit die Bieter wissen, wie sie ihre Angebote am besten verbessern können
• Bestimmen Sie die optimale Basisverteilung Ihres Versandprofils auf (in der Regel verschiedene) Dienstleister. Niemand ist in allem gut. Vergewissern Sie sich aber, dass das zu beauftragende Unternehmen für die Dienstleister lohnend ist.
• Treffen Sie sich vor der Auftragsvergabe mit den ausgewählten Dienstleistern, um die Erwartungen zu besprechen. Vereinbaren Sie bei Bedarf einige Probelieferungen. Küssen Sie sich, bevor Sie heiraten.
• Verwalten Sie den Vorgang wie vereinbart und vereinbaren Sie im Voraus den Ablauf und die Häufigkeit. Vereinbaren Sie auch, wie Verbesserungen umgesetzt und Beschwerden behandelt werden sollen. Überprüfen Sie die Zuteilung der einzelnen Sendungen im Vergleich zu Ihrem Grundplan.

Zeit ist Geld, aber wenn man sich nicht die Zeit nimmt, die Dinge rechtzeitig und richtig zu erledigen, kann das noch mehr Geld kosten. Wenn Sie effektiv bleiben wollen, müssen Sie sich die Zeit nehmen, Ihre Axt zu schärfen. Sie müssen das nicht alles selbst machen. Für die Buchhaltung gibt es Buchhalter, für die Frachtbeschaffung gibt es Spezialisten mit dem richtigen Handwerkszeug und einschlägigen und aktuellen Marktkenntnissen. Solche Spezialisten können Sie entlasten und dafür sorgen, dass Ihre Axt scharf bleibt und Sie sich durchsetzen können.