Was ist die DDP Incoterm®?
DDP (Delivered Duty Paid – geliefert verzollt) ist eine der offiziellen Incoterms®-Regeln, die von der Internationalen Handelskammer (ICC) festgelegt wurden und die Verantwortlichkeiten zwischen Verkäufern und Käufern im internationalen Handel definieren.
Gemäß der DDP Incoterm® trägt der Verkäufer die volle Verantwortung für die Lieferung der Waren bis zum endgültigen Bestimmungsort des Käufers, einschließlich Zollabfertigung, Einfuhrabgaben und Steuern.
Die aktuellste Version der Incoterms®, die ICC Incoterms® 2020, ist am 1. Januar 2020 in Kraft getreten.
Ein Überblick über alle Incoterms ist hier verfügbar.
Bei einer Lieferung gemäß der DDP Incoterm® übernimmt der Verkäufer die umfassendsten Verpflichtungen, indem er die Waren an den Standort des Käufers liefert und alle Kosten übernimmt, einschließlich Abgaben und Steuern.
Vorteile der DDP Incoterm®
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Geringeres Risiko für den Käufer
Der Verkäufer übernimmt den gesamten logistischen Ablauf, einschließlich:
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Internationalem Versand
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Einfuhr- und Zollabfertigung
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Zahlung von Einfuhrabgaben und lokalen Steuern
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Endgültiger Lieferung an den Standort des Käufers
Dies minimiert das Risiko und den Verwaltungsaufwand für den Käufer.
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Ein einziger Ansprechpartner
Der Käufer hat es nur mit einer Partei zu tun – dem Verkäufer – was den gesamten Vorgang vereinfacht, insbesondere wenn der Käufer mit den lokalen Vorschriften und Abläufen nicht vertraut ist. -
Transparente Kostenstruktur
Mit DDP sind alle Kosten im Endpreis enthalten.
So erhält der Käufer einen klaren Überblick über die Gesamtkosten der Transaktion – ohne versteckte Gebühren oder Überraschungen.
Nachteile der DDP Incoterm®
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Höhere Gesamtkosten
Der Verkäufer trägt sämtliche Lieferkosten, darunter:
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Einfuhrzölle
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Importsteuern
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Lokale Liefergebühren
Dies führt in der Regel zu einem höheren Gesamtpreis, was die Gewinnspanne senken oder die Wettbewerbsfähigkeit des Angebots beeinträchtigen kann.
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Komplexität bei Vorschriften und Logistik
Der Verkäufer muss die Regelungen im Zielland des Käufers kennen und einhalten, darunter:
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Einfuhrgesetze und -beschränkungen
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Zollabwicklung und Dokumentation
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Lokale gesetzliche Anforderungen
Dies erfordert Fachwissen oder die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern.
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Begrenzte Kontrolle für den Käufer
Der Verkäufer entscheidet über wichtige logistische Aspekte, wie etwa:
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Wahl des Transportunternehmens und der Versandmethode
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Zeitplan und Lieferoptionen
Dadurch hat der Käufer möglicherweise nur eingeschränkten Einfluss auf den Lieferprozess.
Beispiel für DDP im internationalen Handel
Angenommen, ein Unternehmen in Deutschland verkauft elektronische Geräte an einen Kunden in Brasilien.
Im Rahmen der DDP Incoterm® organisiert der deutsche Verkäufer den internationalen Transport, übernimmt die Zollabfertigung in Brasilien, zahlt sämtliche Einfuhrabgaben und Steuern und liefert die Ware direkt an den Kunden in São Paulo.
Der Käufer erhält die Lieferung vollständig abgewickelt und muss sich um keine logistischen Details oder Dokumente kümmern.
Zusammenfassung: Ist DDP die richtige Incoterm® für Sie?
DDP (Delivered Duty Paid) bietet dem Käufer maximalen Komfort, da alle Pflichten – Transport, Zollabwicklung, Abgaben und Lieferung – vom Verkäufer übernommen werden. DDP eignet sich ideal, wenn:
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Der Käufer eine problemlose Lieferung wünscht
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Der Verkäufer über Erfahrung mit internationaler Logistik und Zollverfahren verfügt
Aufgrund der höheren Kosten und Komplexität für den Verkäufer sollten beide Parteien ihre Möglichkeiten und Erwartungen sorgfältig abwägen, bevor sie DDP-Konditionen vereinbaren.
Ein klar formulierter Vertrag und eine offene Kommunikation sind entscheidend für eine erfolgreiche DDP-Vereinbarung.
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Egal ob Käufer oder Verkäufer – wenn Sie regelmäßig im internationalen Handel tätig sind, ist die Wahl der richtigen Incoterm®-Regel entscheidend für die Kontrolle von Kosten, Risiken und Verantwortlichkeiten.
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FAQ (Häufig gestellte Fragen)
DDP (Delivered Duty Paid) bedeutet, dass der Verkäufer für die Lieferung der Waren bis zum endgültigen Bestimmungsort des Käufers verantwortlich ist, einschließlich aller Transportkosten, Zollabfertigung, Einfuhrabgaben und Steuern. Der Käufer muss sich während des Lieferprozesses um nichts kümmern.
Bei einer DDP-Vereinbarung übernimmt der Verkäufer alle Zollgebühren, Steuern und Abfertigungskosten. Der Käufer muss keine Zollformalitäten erledigen oder bei der Lieferung zusätzliche Zahlungen leisten.
Ja. DDP ist eine der elf offiziellen Incoterms®-Regeln, die von der Internationalen Handelskammer (ICC) in der Ausgabe 2020 veröffentlicht wurden. Diese Regeln sind seit dem 1. Januar 2020 gültig.
Der Hauptunterschied liegt darin, wer die Zollgebühren und Steuern bezahlt. Bei DDP übernimmt der Verkäufer diese Kosten. Bei DAP (Delivered At Place) ist der Käufer für die Zollabfertigung und Zahlung der Einfuhrabgaben verantwortlich.
DDP eignet sich ideal, wenn der Käufer eine sorgenfreie Lieferung wünscht und der Verkäufer über das Know-how oder geeignete Partner verfügt, um die Zollverfahren im Bestimmungsland effizient abzuwickeln. Es wird häufig im E-Commerce oder bei hochwertigen Lieferungen eingesetzt, bei denen Service besonders wichtig ist.